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Marketing Logistik - Neue Chancen für eine eigene Firmenkonjunktur |
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Der Markt
Trübe Aussichten für die Baukonjunktur. Das
Stimmungsbarometer der Bauwirtschaft steht auf Sturm. Das erste Mal ist seit 1951 die Zahl der im Bau Beschäftigten unter die 1 Millionen Grenze gefallen. Zu dem wird mit einem weiteren Rückgang von ca.
200.000 Beschäftigten für die nächsten 3 Jahren in der Baubranche gerechnet. Das Neubaugeschäft ist seit 5 Jahren rückläufig und auf dem Renovierungsmarkt ist seit 2 Jahren eine Stagnation zu verzeichnen.
Der
Blick in die Zukunft stimmt auch nicht freudig: Die Zahl der Neubauanträge ist im ersten Halbjahr weiterhin stark rückläufig; die Zahlen zum volkswirtschaftlichen Wachstum werden von den Experten im Wochentakt nach
unten revidiert. Erstmals liegt seit langer Zeit die Inflationsrate über der Wachstumsrate. Immer höhere Steuer- und Abgabelasten sorgen für sinkende Realeinkommen. Der Druck auf die Betriebe und Beschäftigten der
Bau - Branche wird weiter steigen.
Neben den düsteren volkswirtschaftlichen Rahmendaten sind im Markt für das
Heizungs- Elektro- und Sanitärhandwerk auch deutliche Verschiebungen in den Distributionswegen zu beobachten. Eine Überblick gibt Abb. 1 |
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Aus der Marktlage ergibt sich, dass für die nächsten Jahre nicht mit einer Belebung der Bauwirtschaft zu rechnen
ist, das Marktvolumen weiter absinken wird,
mit einer deutlichen Verschärfung des (Preis-) Wettbewerbs zu rechnen ist, die Konzentrationsprozesse weiter zunehmen werden,
der dreistufige Vertriebsweg: Hersteller Großhandel Installateur weiter unter Druck gerät.
Es ist absehbar, dass die Unternehmen der Heizungs- Elektro- und Sanitärbranche in naher Zukunft nicht auf belebende Impulse von Außen hoffen können. Im Gegenteil, für viele Betriebe wird es darum gehen,
primär das Überleben der Unternehmung abzusichern. Strategische Optionen Als Antwort auf die derzeitige Marktsituation sind zwei strategische Richtungen denkbar: |
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Marktanpassungsstrategie |
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Präferenzstrategie |
Kapazitäten verringern |
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Servicegrad erhöhen |
Kosten senken |
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Kundenbindung ausbauen |
Preise senken |
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Neue Kunden gewinnen |
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Auf der Herstellerebene wird die weitere Flexibilisierung der Kapazitäten unumgänglich sein, da die Abhängigkeit von der
Gesamtmarktentwicklung mit steigender Betriebsgröße generell zunimmt. Bezüglich der Präferenzstrategie wird die eigene (kostenintensive) Produktentwicklung weiterhin für die Hersteller von Bedeutung sein, jedoch auf
Grund der technologischen Markttransparenz nur temporär zu Vermarktungsvorteilen führen.
Auf Installateursebene wird sich der bestehende, ruinöse Verdrängungswettbewerb noch weiter verschärfen. Die Zahl der
Betriebe die ihre Aufträge einzig über aggressive Preise akquirieren, wird angesichts der Marktsituation weiter wachsen. Sicherlich wird es auch weiterhin die innovativen Betriebe geben, die es verstehen, mit besonderen
Serviceelementen ihre Kunden für ihre Leistung zu begeistern. Jedoch wird sich die Mehrzahl der Betriebe nicht dem wachsenden Markt- und Wettbewerbsdruck entziehen können.
Im dreistufigen Vertriebsweg
befindet sich schließlich der Großhandel in einer strategisch schwierigen Sandwich-Position. Die Installateure als Kunden des Großhandels erzwingen die Marktanpassungsstrategie in der Weise, dass der marktseitige
Preisdruck an den Großhandel direkt weitegegeben wird. Wenn ein Großhändler das Feilschen um Preisnachlässe, Rabatte und kostenlose Zusatzleistungen nicht entsprechend mitspielt, versucht der Installateur es einfach
beim nächsten Großhändler. Auf der anderen Seite muss der Großhändler jedoch bestrebt sein, seine Kunden zu halten und möglichst neue Kunden zu gewinnen, damit er seinen Mengendurchsatz erreicht, um wiederum seine
Rabattsätze bei den Herstellern zu realisieren.
Zudem erhöhen weitere Effekte noch den Druck: Um die Preisspielchen mitmachen zu können, ist der Großhandel gezwungen seine eigenen Service-, Kommunikations-
und Werbebudgets für die Finanzierung der Preisnachlässe zu senken, mit der Folge, dass die eigene Position im Markt weiter geschwächt wird.
Installationsbetriebe schließen sich verstärkt zu autonomen Einkaufskooperationen zusammen. Die Hersteller versuchen parallel alternative Vertriebswege, wie z.B. Internet oder ein eigenes Niederlassungsnetz
aufzubauen. |
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Marketing Logistik
Durch die konsequenten Anwendung der Marketing – Logistik, ist es für den Großhandel möglich, relativ schnell einen langfristigen Wettbewerbsvorteil zu realisieren und
eine eigene Firmenkonjunktur zu schaffen. Kern der Marketing – Logistik ist es, alle Prozesse im eigenen Unternehmen anhand der Kundenwünsche auszurichten. In diesem Zusammenhang sind alle Kundenwünsche zu
realisieren die beiden Handelsparteien (Großhändler + Installateur) einen gemeinsamen (Mehr-) Nutzen bringen. Die Marketing – Logistik ist angesichts der zu erwartenden Marktveränderungen das Instrument mit dem
kurzfristig echte Präferenzen (Mehr-Wert-Service) und in Folge sogar Kosteneinsparungen generiert werden können.
Die Ziele der Marketing Logistik sind:
Den Bestellumsatz bei bestehenden Kunden deutlich zu erhöhen. Die Kundenbindung bei bestehenden Kunden zu festigen. Neue Kunden durch eine innovative Dienstleistung hinzu zu gewinnen.
Die Schnittstellen zwischen Innen-/Aussendienst und den Kunden zu optimieren. Umsatz- und Ertragssteigerungen zu realisieren.
Die Umsetzung der Marketing - Logistik vollzieht sich in mehreren Stufen:
1.Stufe: Analyse des bestehenden Auslieferungssystems - Datenanalyse – Ist-Situation
- Erstellung eines Projektplanes
2.Stufe: Übernahme des Auslieferungsverkehrs
- Übernahme der Distributionslogistik - Rundlaufoptimierung
3.Stufe: Schulung des Innen- und Aussendienstes - Verfahrenshandbuch und Know-How-Transfer
- Vorteilsargumentation
4.Stufe: Implementierung der Marketing-Logistik Elemente
- Kundenspezifische Belieferungen - Laufende Tourenoptimierung
5.Stufe: Gezielte Gewinnung von Neukunden - Zielkundenselektion
- Einsatz der Kommunikationsinstrumente |
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Analyse des bestehenden Auslieferungssystems
Für die erfolgreiche Umsetzung der Marketing - Logistik ist eine fundierte Vor - Analyse zwingende Voraussetzung. Jedes Auslieferungssystem besitzt
seine individuellen Rahmenbedingungen und Restriktionen. Entscheidend ist letztlich die Flexibilität, d.h. die wirtschaftliche Anpassungsfähigkeit des bestehenden Auslieferungssystems an die sich ständig verändernden
Marktbedingungen.
Beispiel: Prüfung von wichtigen Parametern: |
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Analyse – Auszug |
Was |
To do |
o.k. |
Gesamtkundenanzahl |
Wieviel Kunden sind edv - technisch erfasst? |
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Anzahl der kaufenden Kunden? |
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Anzahl der nichtkaufenden Kunden? |
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A-B-C Kundenanalyse |
Anzahl der gedruckten Lieferscheine je Kunde? |
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Belieferungen im Zeitablauf? |
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Durchschnittlicher Warenwert pro Bestellung? |
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Belieferungsgebiet |
PLZ – Matrix? |
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Anzahl der ansässigen Zielkunden? |
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Bestellzeitfenster |
Wann können die Kunden bestellen? |
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Wie bestellen die Kunden (Medien)? |
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Kommissionierung |
Wann ist die Ware komplett gepackt und versandbereit? |
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Fuhrpark |
Anzahl und Kapazität der Fahrzeuge? |
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Auslieferungszeitfenster |
Wann wird geliefert? |
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Touren |
Anzahl, Dichte, Länge, Intervalle? |
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Kunden – Fixtermine? |
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Werte |
Warenwert pro Stop? |
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Warenwert je Tour? |
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Werbeaufwand |
Je Kunde? |
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Vertrieb |
Anzahl der AD? |
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Anzahl der ID? |
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Lager |
Anzahl der KK? |
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etc. |
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Aus den Ergebnissen der Vor – Analyse lässt sich direkt das Optimierungspotenzial ableiten. Die Bandbreite kann von
kleinen Veränderungen (Feinsteuerung) bis zur vollständigen Neuorganisation des Auslieferungsverkehrs reichen. In der Praxis sind bei bestehenden Belieferungssystemen häufig folgende Ergebnisse zu finden:
Starre Transportkapazitäten. Mehrfach sind Fuhrpark und Personalbestand zu stark an den Belieferungsspitzen ausgerichtet. Eine dauerhafte vorgehaltene
Kapazitätsreserve macht nur Sinn, wenn in absehbarer Zeit auch mit entsprechender Auslastung zu rechnen ist. Der Fixkostenanteil steigt bei konstanten Kapazitäten und rückläufigen Auslastungskennziffern
überproportional an. Gerade bei rückläufigen Märkten ist die erhöhte Flexibilität ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor.
Zu stark schwankendes Sendungsvolumen. Die Schwankungen lassen sich auf der Zeitachse wie
folgt einteilen: - konjunkturelle Einflüsse (volkswirtschaftliche Rahmendaten und Markt) - saisonale Einflüsse (Branche, Witterung, Urlaubszeiten)
- Wochen Einflüsse (Organisation und Bestellverhalten der Kunden) Unter Auslastungsaspekten führen besonders die wöchentlichen Schwankungen bei starren Kapazitäten zu hohen Verlusten: |
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Beispiel: Spitzenanalyse |
Wochen tag |
Sendungen im Durch-schnitt |
In Prozent |
Auslastungs- differenz vom Max. |
Schwankung in % vom Max. |
Mo |
600 |
14,63% |
- 400 |
- 40,00% |
Di |
950 |
23,17% |
- 50 |
- 5,00% |
Mi |
900 |
21,95% |
- 100 |
- 10,00% |
Do |
1.000 |
24,39% |
0 |
0,00% |
Fr |
650 |
15,85% |
- 350 |
- 35,00% |
Summe |
4.100 |
100,00% |
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Am Donnerstag werden in der Spitze (Peak) durchschnittlich 1.000 Kunden beliefert.
Am Montag werden im Tief (Low) durchschnittlich nur 600 Kunden beliefert. In so einer Situation kann die konstante Auslastung des gesamten Fuhrparks nur
schwer sichergestellt werden; die Verluste sind vorprogrammiert.
Zu enges Belieferungszeitfenster. Je nach Organisation der Distribution ergibt
sich das mögliche Belieferungszeitfenster für den Kunden: |
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Beispiel: Organisation |
Tag |
Vorgang |
von |
bis |
1 |
Bestellannahme |
9.00 Uhr |
18.00 Uhr |
1 |
Terminzusage |
9.00 Uhr |
18.00 Uhr |
1+2 |
Verpackung |
6.00 Uhr |
16.00 Uhr |
2 |
Kommissionierung |
6.00 Uhr |
9.00 Uhr |
2 |
Auslieferung |
7.30 Uhr |
16.00 Uhr |
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Dem Kunden wird ein Auslieferungssystem vorgegeben. Je nach Tourenplan, Auslastung, Gebiet und Wohnort ergibt sich für
jeden Kunden zwangsläufig ein Anlieferungszeitpunkt innerhalb dieses Zeitrahmens (7.30Uhr –16.00Uhr). Wenn dem Kunden dieser Zeitpunkt, z.B. 13.00 Uhr nicht passt ruft er an und versucht einen “günstigeren“ Zeitpunkt zu
vereinbaren. Jedoch geht jede Verschiebung innerhalb einer optimalen Tourenplanung immer zu Lasten anderer Kunden. So kommt Unruhe in den eigentlichen Auslieferungsverkehr und trotzdem sind
die Kunden nicht zufrieden! Aus dieser Situation erwachsen weitere Probleme:
Zu viele Extrawünsche. Für viele Kunden werden dann Sondervereinbarungen getroffen, die eine Belieferung innerhalb des vorgegebenen
Zeitfensters, zunehmend unwirtschaftlich machen (Schnellschüsse, Sonderfahrten, Extratermine).
Schwacher Informationsfluss in den Schnittstellen.
Die Mitarbeiter aus Innen- und Aussendienst versuchen möglichst den Kunden alle Wünsche zu erfüllen. All zu oft werden dann terminliche Zugeständnisse gemacht, deren Tragweite vom Verkaufsmitarbeiter nicht übersehen
werden kann und die dann direkte Auswirkungen bis in den operativen Auslieferungsverkehr haben.
Zu großes Gebiet. Richtig teuer wir ein Belieferungssystem dann, wenn das Sendungsvolumen zu gering im
Vergleich zur Fläche ist. Für die Wirtschaftlichkeit eines Belieferungssystems muß im gesamten Absatzgebiet ein entsprechendes Volumen vorhanden sein oder in absehbarer Zeit generiert werden, damit Touren optimal
erstellt und verdichtet werden können.
Als weitere Kennzeichen ineffizienter Belieferungssysteme seinen u.a. noch genannt: - Hohe Reklamationsquoten - Starrer Tourenplan
- Ausschließlich Tagesfahrten - Sinkender Warenwert pro Stop, Tour und Kunde - Ungenaue Lieferavise - Umständliches Warenretour-Verfahren
- Keine zeitgenauen Baustellenanlieferungen - Mangelhafte Dokumentationssysteme Die Wichtigkeit einer fundierten Vor – Analyse kann nicht häufig genug betont werden.
Wie die
Ergebnisse aus der Praxis zeigen sind die Belieferungssysteme bei vielen Unternehmen aus der Historie erwachsen. In Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs, wo die Nachfrage und die Preise relativ stabil waren, wurde der
Distributionspolitik nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die Auslieferungskapazitäten und die gesamten organisatorischen Abläufe sind mit der Marktentwicklung gewachsen. Aber jetzt, wo die Märkte enger werden, der
Wettbewerb zunehmend aggressiver wird und das Preisniveau absinkt wird es für viele Unternehmen der Heizungs- Elektro- und Sanitärbranche
Zeit, sich über die Leistungs- und Anpassungsfähigkeit ihrer Belieferungssysteme Klarheit zu verschaffen. Angesicht der sich abzeichnenden Marktentwicklung
steht die gesamte Branche vor tiefgreifenden Strukturveränderungen.
Wer das riesige Potenzial der Marketing-Logistik für die eigene Firmenkonjunktur nutzen möchte, sollte sich von antiquierten
Belieferungssystemen trennen.
Zu diesem Thema bietet ich für interessierte Unternehmen eine erste Vor - Analyse an, um die Innovationspotenziale zu untersuchen.
Weitere Auskünfte unter 0172 - 411 84 76 Der Autor ist Dipl. Kfm. Thomas Schulze, Analytiker und Sales Agent der MLD Marketing Logistik Deutschland |
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